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Deutsche Lichtmiete – jetzt beginnt die Investorensuche

von Redakteur TB
Deutsche Lichtmiete – jetzt beginnt die Investorensuche

IIm Insolvenzverfahren über die „Deutsche Lichtmiete“-Gruppe haben die beiden vorl. Insolvenzverwalter mit der Suche nach geeigneten Investoren begonnen. Parallel läuft die Prüfung der Geschäftsunterlagen.

Beginnend mit dem 30. Dezember 2021 hatten über mehrere Tage insgesamt 16 Gesellschaften der
Deutsche Lichtmiete-Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Insolvenzgericht in Oldenburg hatte
daraufhin wie häufig in solchen Fällen zwei vorläufige Insolvenzverwalter bestellt: die Rechtsanwälte
Rüdiger Weiß (Kanzlei WallnerWeiß) und Dr. Malte Köster (WILLMERKÖSTER), wobei Rüdiger Weiß für die
operativen Gesellschaften der Gruppe bestellt wurde, während Malte Köster die Direkt-
Investitionsgesellschaften verwaltet. Beide Insolvenzverwalter arbeiten eng zusammen und tauschen sich
regelmäßig aus.

Für die Kunden der Deutsche Lichtmiete-Gruppe ändert sich durch den Insolvenzantrag zunächst nichts. Die
geschlossenen Verträge bleiben gültig. Sie können die gemieteten Beleuchtungssysteme wie bisher weiter
verwenden.

In einem Insolvenzverfahren gibt es zwei wichtige Ziele: die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger und
den Erhalt von Arbeitsplätzen. Köster und Weiß haben deshalb gemeinsam und in Abstimmung mit den
gerichtlich eingesetzten Gläubigervertretern bereits gestern einen Investorenprozess angestoßen. Köster
und Weiß haben dazu die renommierte internationale M&A-Beratung Rothschild beauftragt. Erste Kontakte
mit Investoren gibt es bereits; die Chancen auf einen signifikanten Verkaufserlös stehen nicht schlecht.

„Rothschild wird umgehend mit der Suche nach geeigneten Käufern für die Vermögensgegenstände der
Deutsche Lichtmiete-Gruppe beginnen“, betonte Rüdiger Weiß. Die dadurch erzielten Erlöse fließen in die
Insolvenzmassen und werden nach Abzug der Kosten quotal an die Gläubiger ausgeschüttet. Malte Köster
ergänzte: „Viele der geschädigten Anleger sind Kleinanleger, für sie steht viel auf dem Spiel. Um eine
möglichst hohe Quote für alle Anleger zu realisieren, werden wir gemeinsam alle Möglichkeiten
ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen. Parallel richtet sich unser Blick darauf, stabile Perspektiven für
die Beschäftigten zu schaffen. Rüdiger Weiß war zuvor u.a. als Insolvenzverwalter für die erfolgreiche
Sanierung des Fernsehherstellers LOEWE und des Metallunternehmens Dradura mit rund 1.200
Mitarbeitern verantwortlich. Köster war zuvor u.a. im Betrugsfall des Windkraft-Unternehmers Hendrik Holt
als Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Zudem war er mit den Insolvenzfällen bei dem Naturkosthersteller
Schneekoppe und dem Stromanbieter Care Energy mit vergleichbar hohen Gläubigerzahlen befasst.

Der Investorenprozess wird erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen. Aufgrund gegenseitiger
Verschwiegenheitsverpflichtungen werden währenddessen auch keine Informationen über mögliche
Erwerber an die Öffentlichkeit gegeben.

Inwieweit und in welchem Umfang durch den Investorenprozess Arbeitsplätze erhalten werden können, lässt
sich zurzeit noch nicht sagen. Die Löhne und Gehälter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld
gesichert. Die Beschäftigten wurden bereits ausführlich über den Stand der Dinge unterrichtet.

Das Geschäftsmodell der Deutsche Lichtmiete-Gruppe bestand in der Produktion von Beleuchtungs- lösungen sowie deren Vermietung an Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Insgesamt
hat die Deutsche Lichtmiete Anleihen mit einem Gesamtvolumen i.H.v. 130 Mio. Euro in Umlauf gebracht
sowie 60 Mio. Euro Direktinvestitionen eingesammelt. Weiß und Köster haben bereits mit der Prüfung der
Geschäftsunterlagen im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags begonnen. Insbesondere wird geprüft, ob es
ein Fehlverhalten seitens der Geschäftsleitungen gegeben hat. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf
der Funktion des Treuhänders